Hobby oder verbissener Wettkampf?!

Warum diese Frage? Jeder mag sie sicherlich anders beantworten. Der Grund, warum ich es thematisiere, ist, dass in der aktuellen Ausgabe des Scheibenkleisters (Ligaheft der RSO, das jedes Jahr raus kommt) ein Artikel (Der Artikel kann demnächst auch im Downloadbereich auf der RSO-Internetseite in der aktuellen Ausgabe des Scheibenkleisters in der PDF-Ausgabe online nachgelesen werden) enthalten ist, der das Verlegen von Spielen kritisiert. Darin wird sich ausgelassen, dass einige Mannschaften wegen Nichtigkeiten Spiele verlegen wollen. Skandal!!! Wir können die sich bloß erdreisten, die Spieltermine nicht alle zu blocken?? Wofür gibt es denn einen Spielplan, der Ende des Jahres rausgegeben wird?? Der ist doch in Mamor gemeißelt, oder etwa nicht??? Ironiemodus aus...

Ok... Tief durchatmen.... Wuuuuusaaaaaaa.... Als Erklärung, warum ich mich gerade etwas über den Artikel echauffiere. Ich sehe das Darten in der RSO als eine Freizeitbeschäftigung an, als ein Hobby (Wie der Autor übrigens auch... Zumindest interpretiere ich sein "Sollten die noch andere Hobbies als Darten haben?" so... Paradoxerweise in meinen Augen, denn der Rest des Artikels passt nicht zu der Aussage...). Besonders in der C und B-Liga (eigentlich auch noch in der A-Liga) kann es fast nicht mehr sein. Wir verdienen kein Unmengen Geld damit. Es ist alles auf die Region Bonn-Rhein Sieg-Oberberg begrenzt. Ja, wir spielen in einem Wettkampf gegeneinander. Aber es geht eigentlich noch ein ganzes Stück darüber hinaus. Wir betreiben diesen Sport in unserer Freizeit. Ich nutze das Darten, mich mit meinen Freunden zu treffen und auch mit dem "Gegnern" einen netten Abend zu verbringen. Das ist sicherlich nur meine Sicht der Dinge. Aber egal, wie man es sieht, es kann immer mal vorkommen, dass man an einem Samstag nicht kann. Und sich mit dem 1. FC Köln vergleichen, der noch kein Spiel verlegt hat, lässt jede Verhältnismäßigkeit vermissen. Profifussball vs. Hobbyliga.... Lieber Autor, wenn Du mal in der Bundesliga im E-Dart spielst oder meinetwegen auch schon in der Landesliga, dann kannst Du vielleicht zu Recht verlangen, dass kein Spiel verlegt wird. Aber nur vielleicht... Klar, es gibt auch Sportarten, wo auch im Kreisliga-Bereich das Verlegen von Spielen undenkbar ist. Ich kann mir vorstellen, dass es beim Fussball oder auch beim Handball so ist. Aber wirklich wissen tue ich es nicht. Aber im Grunde ist es auch Hupe, wenn es da so ist! Im Dartsport und speziell in der RSO ist es möglich. Die Satzung gibt es her... Wenn man es so gar nicht ertragen kann, dann sollte man sich einen (Dart-)Verband oder eine Sportart suchen, die sowas unterbindet.

Die in dem Artikel angeführten Gründe ("Goldfisch-Suizid", "[...] vereinseigener Hamster zehnjähriges Dienstjubiläum im Laufrad hat") empfinde ich als unverschämt, denn ich habe es bisher nie erlebt, dass eine Mannschaft wegen Nichtigkeiten ein Spiel verschieben wollte (Ok ich bin gerade erst ins 5te Jahr gekommen, in dem ich Dart in einer Liga spiele, ja, in nur 1er Liga! Aber in der Zeit wurde NIE ein Spiel aus Nichtigkeiten verschoben...). Es gibt immer zwei Seiten bei sowas. Und hier wird die andere Seite, die sich nicht dazu äußern kann (zumindest nicht in direkter Form), in einem schlechten Licht dargestellt. In dem Artikel wird noch zugegeben, dass es Vorschläge für die Spielverlegung gegeben hat. Es wurde sich also für einen Kompromiss eingesetzt. Ok, scheinbar passte keiner der Vorschläge. Klar, das kann auch passieren. Zumal der Autor selber zugibt, dass es sich hierbei um ein HOBBY handelt. Man findet also keinen Termin. Kann vorkommen... Dem Gegner aber per se zu unterstellen, dass der "Goldhamster 10-jähriges Dienstjubiläum hat", ist der Abschuss der Unverschämtheit! Es wird sogar zugegeben, dass man den wahren Grund nicht kennt, aber man geht gleich von Nichtigkeiten aus. Und es ist auch ok, dass der Gegner den wahren Grund nicht kennt. Es geht ihn schlicht und einfach nichts an!!!

Aber hey, Gott sei Dank, dass es so pflichtbewusste Teams gibt, die NIE (ach sorry, fast nie...) in die Verlegenheit kommen, ein Spiel zu verlegen, und das in 3!! Ligen. "In der Regel verlegen wir auch... aber immer geht's halt nicht. Das sieht dann immer für den betroffenen Verein doof aus." Nein, erst mit Eurer Aussage in Eurem Artikel seht Ihr in meinen Augen verdammt doof aus. Vorher lief es allgemein unter "Dumm gelaufen, passte halt nicht... Gibt Schlimmeres!". Ja, es gibt Schlimmeres... So einen Mimimi-Artikel!

Und toller Vergleich mit den akzeptierten Entschuldigungen... Terroranschlag des Islamischen Staats... Geht's noch?! Gehirn einschalten, bevor man so nen Schwachsinn von sich gibt!! Selbst wenn es absichtlich überzogen dargestellt wird. Immerhin hat der Autor einige Optionen für den Umgang mit diesem verbalen Missgriff aufgezeigt. "Du kannst meine Ergüsse weiterleiten, ausdrucken, einrahmen, auf's Klo hängen oder im nächsten Scheibenkleister veröffentlichen!" Für mich war die letzte Option in dem Artikel die denkbar schlechteste, nämlich das auch noch im Scheibenkleister abzudrucken. Das an die entsprechenden Personen weiterleiten, vielleicht... Ausdrucken ist eher Verschwendung von Papier... Einrahmen ist genauso Verschwendung eines Rahmens, der den Ergüssen nicht wert ist.... Auf dem Klo ist der Artikel allerdings noch am Besten aufgehoben... Oder sollte ich besser sagen "... im Klo"??

Meine persönliche Sichtweise des Artikels "Goldfisch-Suizid? oder Wozu gibt es Spielpläne?" aus der Scheibenkleister-Ausgabe 2017, die wirklich nur meine Meinung und nicht die Meinung des Teams, von anderen Teams, der Liga, des Verbandes oder der Dartwelt wiederspiegelt.

The Dude

P.S.: Warum noch einen Nachtrag?

Ich habe mir meine Meinung zu dem Artikel mal spiegeln lassen. Schlussendlich habe ich genauso emotional reagiert wie der Autor. Um es klar rauszustellen, es ist nicht verwerflich, emotional zu reagieren. Das ist ja auch irgendwie menschlich. Was ich allerdings immer noch fatal finde, ist das Format oder Form und auch irgendwie das Forum dieses "Ausbruchs".

Ich finde es richtig, dass Spiele nicht unbedingt aufgrund von Nichtigkeiten (und dazu zählt für mich auch, wenn wirklich nur der beste oder die zwei besten Spieler nicht können und man hat trotzdem noch genügend Spieler, also mehr als 3 Spieler, die spielen können und man will nur mit Vorsatz verschieben, weil es halt die besten Spieler sind.) verschoben werden. Aber ich empfinde es als nicht richtig, dass in dem Artikel die Pauschalkeule ausgepackt wird und offensichtlich (zumindest, wenn man sich mit der Liga etwas intensiver beschäftigt) eine andere Mannschaft an den Pranger gestellt wird. Bezüglich des Niveaus des Artikels (Terroranschlag... Krankenhausszenario...) bleibe ich bei meiner Meinung, dass es unterste Schublade ist! Bild-Zeitungsniveau... Was wäre besser gewesen? Ich will nicht behaupten, dass ich die Weisheit mit Löffeln gegessen habe, aber wäre es nicht besser gewesen, wenn das Thema "Unnötige Spielverschiebungen" etwas emotionsloser und nicht so persönlich thematisiert worden wäre? Ok, ich war nicht auf der JHV, aber das wäre in meinen Augen das richtige Forum gewesen. Das würde dem Ganzen das Verleumderische nehmen und jeder hätte die Chance, sich zu verteidigen oder seine Sicht des Themas zu äußern. Oder ein Ligaausschuß mit den beteiligten Teams, wenn es schon so persönlich wird! Meinetwegen auch eine ausserordentliche Sitzung, wenn es die Allgemeinheit angeht und es ein generelles Problem ist.

Wenn es schon unbedingt in den Scheibenkleister muss (ich gebe zu, dass man damit vielleicht noch mehr Leute erreicht), dann hätte es professionell gemacht werden sollen. Was wäre professionell gewesen? Vielleicht einfach an den gesunden Menschenverstand der Teams appellieren. Näher bringen, was Spielverlegungen nach sich ziehen, nicht nur beim gegenerischen Team, vielleicht auch administrativ... Und vielleicht mal Statistiken an den Start bringen, wie viele Spielverlegungen es gab. Der subjektive Eindruck gaukelt einem manchmal vielleicht was Falsches vor. Mit Transparenz und Offenheit erreicht man sicherlich nicht die Dumpfbacken und Vollpfosten, aber die erreicht man mit so einem niveaulosen Artikel auch nicht. Im Umkehrschluss verprellt man vielleicht nicht die anderen...

Vielleicht sollte man sich aber auch mal in den Gegenüber reinversetzen. Manchmal will man auch mit allen aus dem Team zusammen spielen, ganz unabhängig davon, ob es der beste oder schlechteste Spieler ist. Oder es ist gar nicht der Goldfisch, der gestorben ist, sondern ein anderes lieb gewonnenes Haustier, was einem nahe stand. Wo fangen für einen gerechtfertigte Gründe an und wo hören sie für den anderen auf? Vielleicht ist es auch die Einweihungsfeier von einem selbst gebauten Haus und nicht nur die neue IKEA-Biergarnitur?! Das sind auch alles nur Vermutungen von mir. Aber vielleicht regt es den Autor auch mal an, ein Wuuuuusaaa-Mantra zu beten und noch mal drüber nachdenken, welche anderen Gründe es noch gibt und nicht immer gleich vom Schlechtesten auszugehen.

Ich habe noch einen Nachtrag zum Nachtrag. In der Ausgabe hat nicht nur der eine Artikel meine Aufmerksamkeit erregt. Es gab noch einen zweiten Artikel über die DM in Kalkar, wo auch eine bestimmte Person persönlich angegangen und verunglimpft wurde, weil sich derjenige Zeit gelassen hat, zu seinen aufgerufenen Spielen zu erscheinen. Sei es zu Recht oder zu Unrecht muss dahingestellt bleiben. Denn es kann nicht angehen, dass auch wieder sowas im Scheibenkleister thematisiert wird. Klärt es auf einem bilateralem Weg!! So schwer kann das doch nicht sein, statt jemanden in einem Artikel persönlich anzugehen, selbst wenn keine Namen genannt werden. Die meisten wissen, um wen es geht! Mich hat es auch genervt, dass sein Name des öfteren aufgerufen wurde, selbst wenn es noch in der zugestandenen Pausenzeit war! Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass in dem Scheibenkleister über jemanden hergezogen wird. Klar, es verzögert das Turnier... Es nervt die anderen Spieler, die direkt am Automaten sind... Alles super nachvollziehbar... Dann sensibilisiert diese Spieler direkt, und das professionell und nicht gleich in einer abwertenden Weise. Und wenn sie es nicht verstehen, werden es alle anderen auch merken, wer der Honk ist. Macht Euch doch nicht selber zum Honk, nur weil Ihr niveaulos über solche Leute herzieht! Wenn es schon ein Honk ist, der eine vernünftige Argumentation nicht versteht und darüber nachdenkt, was glaubt Ihr denn, wird er aus so einem Artikel für Schlussfolgerungen ziehen? Begebt Euch doch nicht auf sein dann vermeidliches Niveau...